Seit seiner Jugend begleitete den gelernten Biologen die Fotografie. Sozusagen als Entree in seine Mittelschulzeit bekam er von seinem Vater eine Kamera geschenkt. Und von da an begann die Beschäftigung mit der Photographie ganz unauffällig mit dieser gebrauchten Zeiss-Ikon 4.6x6cm. Die damals schon etwas betagte Klappkamera lehrte ihn erstens projektives und rezeptives Sehen und zweitens sorgfältigen und bedachten Umgang mit der Technik und auch ihre Vorteile wie Grenzen abzuschätzen.
Das blieb auch in späteren Jahren so, als er sich vom lange Zeit treuen Canon-FD-Benutzer zum Label-Hopper entwickelte. Nach einem Minolta-AF-Interludium entschied er sich im Digitalzeitalter schließlich für Nikon. Wobei er sich bis zu seinem Ableben die Freiheit nahm, auch ungewöhnliche Gerätekombinationen zu verwenden. Auch bei seinem Studium war es stets die Photographie, die ihn begleitete bzw. als Job auch das Studium finanzierte.
Strenge, penible Sachdokumentationen im Makro- bis Mikrobereich waren zu der Zeit sein fotografischer Alltag - inklusive ausgiebiger „Dunkelkammer-Pritschlereien“, wie er es selbstironisch ausdrückte. Visuell ließ er sich aber nicht nur an die Natur- und Makrofotografie fesseln, die dabei erworbenen Ansprüche bzw. Vorlieben an Klarheit und Schärfe konnte er aber bis zuletzt nicht verleugnen. Er fasste zum einen Photographie als aufgabenbezogene Dokumentation und zum anderen als spontane Interaktion auf.
Er war seit jeher ein großer Fan der kleinen Dinge, verbunden mit einer Schwäche für „Mauerblümchen-Motive“, jene unscheinbaren Bilder, die jeder wahrnimmt, aber zugleich meist übersieht. Wobei alles relativ ist – bei ihm konnten „die kleinen Dinge“ mitunter auch ganze Häuser sein. Er sah die Photographie als eine Möglichkeit, einen Rahmen zu bauen, diesen zu gestalten – für Dinge, Objekte oder Menschen.
Im Laufe der Zeit ergaben sich bei ihm verschiedene Interessensschwerpunkte, wie etwa in den letzten beiden Jahrzehnten ein Bildprojekt zu historischen Architektureigenheiten. Das Interesse an der Natur- und Makrofotografie hat ihn allerdings immer begleitet, biologisch ausgedrückt blieb „in der Wolle gefärbt eben immer in der Wolle gefärbt....“
Er veröffentlichte diverse Publikationen, darunter der Kosmos-Naturführer „Unsere Heuschrecken“.
Die Ausstellung "PHOTOGRAPHISCHE SAMMLUNG Dr. phil. Heinrich Tauscher" wird dem 2020 in Wien verstorbenen Zoologen und Photographen von seinem Neffen Herbert Koeppel gewidmet und zeigt Bildmaterial aus seinem analogen und digitalen Bildarchiv.
Diese Website nutzt KEINE Cookies und KEINE Google Analytics.